Tage im Mai. : Roman dialogué.

Streeruwitz, Marlene, 2023
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Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 1 (voraussichtl. bis 28.05.2024)
Medienart Buch
ISBN 978-3-10-397350-1
Verfasser Streeruwitz, Marlene Wikipedia
Systematik DR - Romane, Erzählungen,
Interessenskreis Moderne Literatur
Verlag S. FISCHER
Ort Frankfurt am Main
Jahr 2023
Umfang 380 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Marlene Streeruwitz
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Fritz Popp;
Von der Kriegsgeneration zur »Letzten Generation«: schwierige Beziehungen, anstrengende Liebesversuche und unterschiedliche Lebensentwürfe dreier Frauen. (DR)
Wonnemonat ist es wahrlich keiner, den die Protagonist*innen erleben, ehe eine Zeit vielfacher Krisen anbricht. Konstanze, Mitte 50, frettet sich als freiberufliche Übersetzerin mit prekären Aufträgen gerade so durch und muss kalkulieren, wie viel Geld sie für Essensausgaben übrighat. Die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg haben sie zudem mutlos gemacht und sie befürchtet, dass sie sich von der Krankheit und den Corona-Maßnahmen zu sehr einschüchtern ließ. Ihre Tochter Veronica, wie sie ohne Vater aufgezogen, hat die Pandemiezeit samt jetzigem Exfreund bei Konstanzes Mutter, Oma Christl, in Salzburg verbracht. Diese wiederum verbindet mit Maientagen ganz andere Erfahrungen zu Ende des Zweiten Weltkrieges. Als Veronica wieder nach Wien kommt, das Studium abbricht und als Rezeptionistin jobbt, hofft ihre Mutter vergeblich, dass sie zu ihr zieht, denn sie wohnt lieber in einem erzkatholischen Heim samt zweifelhaften Geistlichen. Konstanze wünscht sich die Zuwendung ihrer Tochter, Veronica wiederum ist mit ihrer eigenen Perspektivenlosigkeit beschäftigt, erlebt sich fremdbestimmt, postet sich selber täglich als Tote und nimmt teil an einem skurrilen Kunst-Klimaprotest-Happening. Die Kommunikation zwischen Mutter und Tochter scheint am intensivsten, wenn sie sich über eine absurde Telenovela unterhalten, deren Inhalt ausführlich wiedergegeben wird. Trotzdem kommt es kaum zu einem Austausch: Die Mutter will reden, die Tochter leben. Der Rückblick Konstanzes auf die wunderbaren 1990er-Jahre, als sie in Zürich lebten, wird bei einem erneuten Aufenthalt dort ernüchternd konterkariert. Desillusionierung, Scheitern, Kommunikationsprobleme, Zukunftsängste all das verhandelt die Autorin in sieben formal sehr unterschiedlich gestalteten Kapiteln: aus verschiedenen Perspektiven, in Dialog- und auch in Briefform. Und wie bei Streeruwitz gewohnt, sind die Sätze manchmal bis auf ein Wort verkürzt, mit Blick auf unscheinbarste Details und Vorgänge. Auf diese Weise entsteht ein dichtes, atmosphärisches, postpandemisches Stimmungsbild mit vielen aktuellen Bezügen. Literarischen Leser*innen sehr gerne empfohlen.

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